Töne

ZUERST WAR DER ROTE ENGEL EIN GEFÜHL, EINE STIMMUNG, EINE IDEE…
Eine Bühne von der täglich der Raum mit lebender Musik, mit Poesie gefüllt werden sollte.

Eine Bühne auf der täglich in Wien MusikerInnen, SängerInnen und EntertainerInnen ihre Musik, ihre Show einem vielleicht vorhandenen Publikum präsentieren können. Es war eine Idee, denn keiner wusste zu diesem Zeitpunkt, ob in einer Stadt in deren Häusern und Höfen unzählige Schilder mit „Betteln und musizieren verboten“ hingen, eine solche Musikszene existierte. Vor dieser Bühne eine Bar. Eine Weinbar. Denn herrlicher Wein öffnet den Kopf und den Bauch, macht empfindsam und hellhörig für das, was auf der Bühne geschieht.

Es sollte ein Raum sein für alle Sinne, zum Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Spüren. Ein sinnvoller Raum und dafür gab es nur einen Architektenteam, meine Freunde Wolf D. Prix und Helmut Swicziensky – die COOP Himmelblau – sie setzten diesen Traum in Wirklichkeit um.
DANKE

…UND DANN GEBAUTE, BENUTZBARE, ERLEBBARE, ERFÜHLBARE WIRKLICHKEIT. Und so beschrieben die COOPHimmelblau den gebauten Engel:
„Der Rote Engel ist die Kombination einer Weinbar mit einem Liedertheater für 120 Personen Publikum. Mit einer Bühne, über der sich ein Engel entfaltet. Der Engel des Tons ist der gebaute Atem des Sängers, die gebaute Melodie des Musikers, die materialisierte Sprache des Spielers auf der Bühne. Die gestaltete Verletztheit der Architektur ist die Verletztheit des Sängers. Und der Schutzgott über ihm. Der Körper des Engels ist aus plastisch geformten Mauerwerk und Glasbausteinen – wer hat schon je den Körper eines Engels gesehen? – und ist auch an der Fassade sichtbar. Die Flügel des Engels, die das Gewölbe durchschneiden, sind räumlich verformte Blechprofile mit einer Nirosta-Schneide. Dazwischen ist Ton. Die Tonlinie beginnt über der Bühne, knickt entlang der Fassade, durchbricht die Außenmauer und endet im Innenraum in einer Nadelspitze.“

Über 8000 Live Auftritte mit mehr als 600 Musikgruppen und Solomusiker. Mehr als 500.000 Zuhörer. Das war der Rote Engel.
DANKE meinen MusikerInnen, meinen Gästen, meinen MitarbeiterInnen und vor allem Wolfgang Beneder, der in aller Ruhe diesen täglichen Wahnsinn organisierte.


Konzert Ingrid caven Roter Engel 1981

Am 20. Mai Türen auf, am 22. Mai Mikro frei für INGRID CAVEN.
Es war einer der beeindruckendsten Auftritte im Roten Engel. Eine große Schauspielerin, Sängerin und Komödiantin intelligente, poetische Texte und aufregende Musik. Ein herrlicher Start.


Oper Ophelia Sergej Dreznin Roter Engel 1988

1009

25. April

WEST PREMIERE VON SERGEJ DREZNINS „OPHELIA“

Was jahrzehntelang undenkbar war, war plötzlich realisierbar: Ein russischer Künstler durfte sein Werk legal außerhalb der Sowjetunion aufführen. Als mir SERGEJ DREZNIN seine „Ophelia“ vorspielte, war ich von der Musik und von der Idee beeindruckt. Und ich war fasziniert von der Möglichkeit, die Westpremiere von „Ophelia“ in Wien stattfinden zu lassen und damit jene unsinnige Wand zu durchlöchern, die das gegenseitige Kennenlernen in den letzten 50 Jahren verhindert hat.

Es war ein unglaublicher Erfolg. 14 ausverkaufte Vorstellungen, gute Kritiken in Wien und eine hervorragende in der Herald Tribune.

DANKE Sergej für dein Vertrauen, daß wir dieses Projekt professionell realisieren konnten.


Konzert Vindobona Gala ‘90

Bei der ROTER ENGEL GALA ’90 traten nur Künstler auf, deren musikalische Laufbahn im roten Engel begann. Die ROTER ENGEL GALA ’90 fand am 6. März 1990 statt. Alle die dort waren, wissen, es war eines der schönsten Musikfeste Wiens. Wir feierten das 1. Jahrzehnt ROTER ENGEL (1981-1990). Das unmögliche gelang: 12 Musikgruppen und der „Rote Engel Chor“ groovten zwischen 20.05 Uhr und 04.16 Uhr ohne menschliche und technische Pannen. Das dies gelang, verdanke ich der heroischen Mitarbeit von Erwin Reithmeier am Tonpult, Charly Apfelbeck am Lichtpult und Peter Pulker, der für den technischen Umbau und die persönliche Betreuung der MusikerInnen verantwortlich war. Für den hochprofessionellen Mitschnitt und für die liebevolle, wahrscheinlich akribische, weil so lang dauernde Mischung, möchte ich Herwig Ursin (Hey-U-Recods) danken. Und vor allem möchte ich allen MusikerInnen, die diesen Abend zum Ereignis machten, Danke sagen. DANKE


Konzert CA-Zelt 10 JAHRE ROTER ENGEL 1991

LIVE MUSIK AWARD Wien 1996

Mit dem Live Musik Award wollte ich die österreichische Live Musik Szene an die Öffentlichkeit bringen, sichtbar und hörbar machen. Nach zwölf harten Ausscheidungsrunden im Roten Engel, mit mehr als zwanzig Bands (die einzige Bedingung war, dass die Musiker in Österreich leben mussten) kamen drei in den Schlusswettbewerb. Heißer Ort der Auseinandersetzung war die wunderbare Tonstudiohalle am Rosenhügel, in der die beste Jury ihr fast einstimmiges Urteil traf. PARADISE NOW waren die WINNER. Die Presse, das Fernsehen und Radio waren ausnahmsweise gnädig. Es gab eine tolle Berichterstattung über den Live Musik Award 96 und die Sieger.

DANKE vor allem Guido Tartarotti, du warst das einzige Jurymitglied in der Vorausscheidung, der jeden Termin abgearbeitet hat. Das war hart.


LP ROTER ENGEL 1982

Diese LP war die erste Dokumentation der Life-Musik im Roten Engel, verlegt von Desaster Unlimited. Passt doch.

SINGLE RONNIE URINI 1996

Er war ein Hero des Wiener Undergrounds. Welch Schmach, SAIL, SHIP landete auf Platz vier der österreichischen Hitparade

SINGLE PETER WEIBEL DEAD IN THE HEAD 1983

Ich bin stolz, dass ich Peter Weibels erste Veröffentlichung mit dem Hotel Morphila Orchester produziert habe. Kaum auf dem Markt, wurde von der „Musikindustrie“ sofort eine LP produziert.

CD ROTER ENGEL GALA 1990

Dieses einmalige Dokument, eines wahnsinnigen Musikabends, wurde nur durch den Roten Engel Chor getopt.

TSCHAKO TAPES 1993 nicht veröffentlicht

CD ROTER ENGEL LIVE MUSIK AWARD 1996

Die Sieger waren PARADISE NOW.
Ihr Traum, mit dem Sieg dieses Awards, promotet von der EMI, einen europäischen Durchbruch zu schaffen, hat sich nicht erfüllt.
Es war aber für alle Teilnehmer eine aufregende und spannungsgeladene Wettbewerbs(schlacht)nacht.


WILDES ZIMMER NARRENTHEATER 1984

Im Juni eröffnete der Rote Engel im 1. Stock das „WILDE ZIMMER“. Ein Theaterraum für Narren, Tänzer und Literaten. Gespielt, getanzt und gelesen haben Philipp Sonntag, Miki Malör, Struppi „Jet in Japan“, Astrid Karimi Step Dance, Cache Cache, Elisabeth Reichart, „Die Szene der jungen Affen“, Alois Brandstetter, Gerhard Amanshauser, Herbert Eisenreich, Erwin Einzinger, Wolfgang Bauer, Ilse Tielsch, Rainhard P. Gruber, Erika Molny, Jutta Schutting, Fredericke Mayröcker, Marie-Théresé Kerschbaumer.